„Die Geschichte von Emmea Strings“

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Lili und Leona Sophie, beide 12 Jahre, aus Wien, Österreich

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Es haben bestimmt noch nicht viele die Geschichte von Emmea Strings gehört.

Die meisten würden sie nicht als gewöhnliches Mädchen bezeichnen. Aber wer weiß schon was gewöhnlich ist?

Emmea Strings lebte auf einer Insel. Selbst wenn es eine Karte gäbe, würde man sie nicht finden. Um euch von dieser Insel erzählen zu können, müssen wir etwas in die Vergangenheit reisen…

…alles begann mit ihren Eltern, die ihre Liebe auf dieser Insel zueinander fanden. Der Vater war Kapitän bevor er Emmeas Mutter kennenlernte, doch er war nicht so glücklich wie er vorgab zu sein, denn ihm fehlte, was vielen heutzutage fehlt: Die wahre Liebe. Er zog umher, mit der Erwartung, nichts zu finden, denn er hatte schon lange die Hoffnung auf das, was er am meisten wollte, aufgegeben. Der Vater reiste planlos umher, bis er auf eine Insel stieß, die ihn magisch anzuziehen schien. Als er seinen Fuß auf die Insel setzte, fühlte er etwas, was er schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Noch verwirrt von diesem Gefühl sah er in der Ferne eine junge Frau. Auch sie sah ihn für einen kurzen Augenblick an, verschwand dann aber plötzlich wie durch Zauberhand. Der Vater stand für einen Moment da und wusste nicht recht, wie ihm geschah. Jedoch verspürte er das Verlangen, ihr zu folgen. Doch er wusste nicht, wohin sie verschwunden war. Er ging los und brauchte keine Karte, keine Anweisung. Er folgte nur seinem Gefühl, dem Gefühl der gefundenen Liebe, das er endlich gespürt hatte. Es war sein Herz, welches ihn leitete. Er kam zu einer Lichtung, und tatsächlich, da war sie. Ihr langes schwarzes Haar wehte im Wind, und das prächtige Mondlicht schien auf sie herab. In diesem Augenblick gestanden sie sich ihre Liebe, beide fühlten, dass sie für einander bestimmt waren. Sie hatten ihre wahre Liebe gefunden.

Sie führten ein glückliches Leben, und ein paar Monate später gebar die Frau ein Kind, -es war ein von Liebe erfülltes Mädchen. Sie benannten es nach der Insel, Emmea. Sie waren glücklich, doch nach einem halben Jahr sollte sich alles ändern.

Der Winter stand bevor und die Vorräte wurden knapp. Der Vater nutzte den letzten sonnigen Tag, um zu fischen. In der Hoffnung, einen großen Fang zu machen, segelte er weiter als üblich auf das Meer hinaus. Doch er konnte nicht ahnen, dass die Schiffe des Königs Philipp III. in der Nähe waren. Er bemerkte auch nicht, dass sie immer näherkamen und in seine Richtung steuerten. Er drehte sich um und sah die gigantische Flotte mit dem Wappen des Königs vor ihm. Der König fragte, wo er herkomme, und bot ihm seine Hilfe bei der Heimfahrt an. Er lehnte hektisch ab und sagte, dass er schon auf dem Weg nach Hause wäre. Da der König aber weit und breit kein Festland sehen konnte, hielt er ihn für einen Verrückten und nahm ihn fest. Nach einigen Tagen machte sich die besorgte Mutter auf die Suche nach ihrem Mann, jedoch ließ sie Emmea auf der Insel zurück. Sie war sich sicher, die Insel würde ihr Kind beschützen.

Die Jahre vergingen und Emmea wuchs zu einer wunderschönen jungen Frau heran, doch ihre Eltern sah sie nicht wieder.

Dies ist der Weg zur magischen Insel Emmea. Jetzt sind wir wieder da wo wir aufgehört haben und wir können mit der Geschichte erst richtig anfangen.

An einem Morgen wie jedem anderen spazierte Emmea wie so oft schon den Strand entlang. Doch diesmal war etwas anders. Sie sah einen nach Aufmerksamkeit verlangenden Delfin im Wasser toben. Nachdem sie ihn genauer beobachtet hatte, bemerkte sie, dass er etwas Glänzendes um seinen Hals trug. Sie beschloss, zu ihm zu schwimmen. Als Emmea näherkam, sah sie, dass es sich um ein Amulett handelte. Sie nahm es dem Delfin behutsam ab und schwamm sogleich zurück ans Ufer. Sie betrachtete das Amulett eine Weile und sah die Inschrift ihres Namens. Sie erinnerte sich, es war das Amulett ihrer Mutter. Dem Mädchen kamen die Tränen, doch sie schwor sich, stark zu bleiben. Sofort wuchs das Verlangen, ihre Eltern zu suchen. Der Gedanke wollte sie nicht loslassen, selbst als der Delfin einen Laut von sich gab. Sie schaute entschlossen zum Delfin und wusste sofort, dass er ihr den Weg weisen wollte. Emmea schwamm zurück zu ihm und hielt sich an seiner Rückenflosse fest. Eine lange Reise stand bevor, doch sie würde es schaffen, das wusste sie. Mit dem Willen, ihre Eltern zu finden, hielt sie im kalten Wasser durch, ließ trotz schmerzender Arme den Delfin nicht los und kam schon am nächsten Tag zu einer Stadt. Plötzlich fühlte sie eine Verbindung. Irgendetwas verband sie mit dieser Stadt. Mit einer dankenden Geste verabschiedete sich Emma von dem Delfin und schwamm zu einem Steg. Als sie aus dem Wasser stieg, wurde das Mädchen sogleich von einer neugierigen Menschenmasse umringt. Ihr Blick überflog die Menschenmenge, doch zwei Gesichter fielen ihr besonders auf. Diese kamen ihr so fremd und gleichzeitig so vertraut vor. In diesem Moment wusste sie, wer diese Fremden waren. Es waren die Personen, die Emmea schon so lange vermisste. Das Mädchen vergaß jeden um sich und rannte in die Arme ihrer Eltern. Diese erkannten sie sofort und weinten vor Glück. Die Eltern erzählten ihr alles, unter anderem, dass sie schon oft versucht hatten, wieder auf die Insel zu kommen. Doch sie hatten sie nie gefunden! Ihre Hoffnung wurde mit jedem Tag schwächer, sie zu finden. Das Amulett einem Delfin mitzugeben war ihre letzte, verzweifelte Tat gewesen. Emmea verzieh ihnen ihre lange Abwesenheit und wollte nur auf die Insel als Familie zurückkehren. Sie machten sich auf die Heimreise, spät in der Nacht kamen sie auf der Insel Emmea an und lebten dort glücklich und voller Liebe weiter. Denn die Liebe hatte nicht nachgelassen sondern war nur stärker geworden. Der Weg zur Insel vermochte keine Karte zeigen, denn nur wer die wahre Liebe sucht, ist im Stande diesen magischen Ort zu finden.

Ihr werdet wahrscheinlich glauben, dass ich mir das alles ausgedacht habe. Doch ich muss es doch am besten wissen. Denn ich bin Emmea Strings. Das ist meine Geschichte.